www.deviantart.com/leonhard-knabl, @leonhard_knabl
Werk: 53.009717,-6.327626. 2024, Tusche auf Papier
Preis des Rotary Club Krems-Wachau für junge Künstler:innen bis zum 27. Lebensjahr dotiert mit EUR 2.500 und einem kuratierten Einblick in die Museumssammlungen der Stadt Krems.
Preisstifter: Rotary Club Krems-Wachau, vertreten durch Manfred Vogl (Präsident)
Laudatio: Florian Steininger (Künstlerischer Direktor Kunsthalle Krems)
Zum Werk
Leonhard Lorenz Knabl, geboren in Imst in Tirol, überzeugt mit seiner detailliert gearbeiteten Tuschezeichnung 53.009717,-6.327626. Ein Waldstück zeigt eine feine Balance zwischen Naturalismus und abstrakter Struktur - eine Welt der Träume und der Fantasie. Sein Werk, inspiriert von Film und Literatur, verbindet narrative Tiefe mit einer schwarz-fantastischen Atmosphäre.
Jurybegründung
Leonhard Lorenz Knabls (geb. 1999 in Imst) kleinformatiges Waldstück hat in seiner kammermusikalischen Feinheit die Jury überzeugt. Sensible Tuschestriche übersäen das Blatt Papier. In seiner monochromen Schwärze und Ausschnitthaftigkeit wird der Naturalismus in eine abstrakte Struktur aufgelöst. Der Bildtitel "53.009717, -6.327626" verweist auf die Koordinaten des Referenzortes der Zeichnung, die ein Unterholz darstellt. „Interessiert man sich nicht für die Vorlage, so sagen die Koordinaten ohne weitere Recherche allerdings auch nichts über den Ort und die Gestalt der Vorlage, oder die Deutung des Bildes, aus. Das Gestrüpp (oder was auch immer man im Bild erkennen will) ist austauschbar und könnte sich überall auf der Erde, oder auch in der Welt der Träume und Fantasien, befinden.“ So der Künstler.
Seine Bildmotive sind von Film, Geschichte und Literatur inspiriert und zeugen von einer schwarz-fantastischen Atmosphäre und narrativen Dramaturgie wie bei Herr der Ringe und Alien. Knabls künstlerische Vorbilder finden sich im Grotesken bei Hieronymus Bosch, im apokalyptisch-Expressiven bei Albrecht Dürer und im Grauenhaft-Utopischen bei H.R. Giger wieder. Die Tuschezeichnung ist neben Aquarell und Kugelschreiber seine bevorzugte Technik.
[Für die Jury: Florian Steininger]