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Werk: 1. Illuminated, 2. Illuminated. 2021/22, Brandgravur auf Papier
Publikumspreis dotiert mit EUR 2.500 und einem 4-wöchigen Artist-in-Residence Aufenthalt in Krems.
Preisstifter: Freunde von Erich Grabner, vertreten durch Thomas und Hannelore Grabner
Laudatio: Alexandra Schantl (Wissenschaftliche Leiterin, Sammlung des Landes Niederösterreich, Kunst nach 1960)
Zum Werk
Marianne Lang wurde in Graz geboren und lebt in Wien. Die Künstlerin beeindruckte die Besucher:innen der Ausstellung paper unlimited. mit ihrer Brandgravur-Serie Illuminated, in der sie die fragile Beziehung zwischen Mensch und Natur thematisiert. Die hyperrealistischen Darstellungen von Motten fangen mit technischer Raffinesse und konzeptueller Tiefe die Ambivalenz der Anziehungskraft des Lichts ein. >Die Jury über das Werk
Über das Werk
Der von den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung „paper unlimited“ durch ihre Stimmabgabe ermittelte Publikumspreis geht an die 1979 in Graz geborene und in Wien lebende Künstlerin Marianne Lang. Sie experimentiert mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien. Im Fokus ihres künstlerischen Interesses steht die Zeichnung, deren Gestaltungsmöglichkeiten sie immer wieder aufs Neue erforscht und erweitert. Das Spektrum reicht dabei von detailgenauen Bleistiftzeichnungen über Glasgravur und die Kombination mit Holzintarsien bis hin zum Einsatz eines Lötkolbens.
Thematisch kreist Marianne Langs Schaffen um das ambivalente Verhältnis von Mensch und Natur, das oft in sehr umfangreichen, meist parallel entstehenden Werkserien rund um einen spezifischen Aspekt oder ein zentrales Motiv Niederschlag findet. Das besondere Augenmerk der Künstlerin gilt der inhaltlich stimmigen technischen Umsetzung wie etwa im Fall der Serie „Illuminated“, zu der die mit dem Publikumspreis ausgezeichneten Blätter gehören. Es handelt sich um hyperrealistisch wirkende Darstellungen von Motten, die aber nicht etwa gezeichnet, sondern vielmehr in das Papier eingebrannt sind. Die Technik der Brandgravur bezieht sich hier auf das Faktum, dass die magische Anziehungskraft des Lichts den Motten zum tödlichen Verhängnis wird und sie förmlich verbrennen lässt. Das eine Blatt suggeriert tatsächlich eine zentrale Lichtquelle, die von einzelnen Exemplaren eines sich noch an den Rändern drängenden Mottenschwarms aufgesucht wird. Das andere Blatt, das ein Insekt riesenhaft vergrößert zeigt, erinnert in seinem Detailreichtum an historische naturwissenschaftliche Illustrationen.
[Text: Alexandra Schantl]