Die Signatur des Altarblattes, das die Himmelfahrt Mariens zeigt, verrät uns das Entstehungsjahr und den Schöpfer des Gemäldes: Jo:Geo:Schmidt. Pinxit 1739. Der in Wien ansässige Maler Johann Georg Schmidt (1694-1767) – zur besseren Unterscheidung von seinem Kremser Namenskollegen Martin Johann Schmidt als „Wiener Schmidt“ bezeichnet – hat in dieser Zeit mehrfach mit dem Bildhauer Joseph Matthias Götz zusammengearbeitet, so zum Beispiel in Krems/St. Veit oder im Zisterzienserstift Zwettl.
Joseph Matthias Götz (1696-1760) stammt aus Bamberg und zählt zu den bedeutendsten Bildhauern des Spätbarock in Bayern. Durch seine Nähe zum Bistum Passau reicht sein Wirkungskreis bis weit nach Österreich. Ab 1732 verwirklichte er zahlreiche Aufträge in Krems, darunter auch den Hochaltar der Dominikanerkirche, die heute Teil des museumkrems ist.
Der Aufbau des Altarentwurfes entspricht in weiten Teilen dem Hochaltar der Kremser Stadtpfarrkirche, ebenfalls eine Schöpfung Götz´. Die mächtige Architektur führt auf das von Apostelfiguren flankierte Altarbild hin. Den oberen Abschluss bildet eine leuchtend blaue, von einer Schlange umwundene und von der Sonne bekrönte Weltkugel, die auf Maria als Immaculata – die Unbefleckte – hinweist.
Obwohl es dafür keine Belege oder archivalische Quellen gibt, ist davon auszugehen, dass das hier ausgestellte Modell für den Hochaltar der Kremser Jesuitenkirche – heute Piaristenkirche – angefertigt wurde. Wahrscheinlich verhinderte der Ausbruch des Österreichischen Erbfolgekrieges 1740 und die Einberufung Götz´ in die kurbayerische Armee die Ausführung des Hochaltarprojektes. Das Modell hat sich in der Pfarrkirche von Stiefern im Kamptal erhalten und wurde 1918 vom Museum der Stadt Krems angekauft.
Es zählt damit zu den ältesten Objekten im Sammlungsbestand.
museumkrems, Inv. Nr. S070
Derzeit ausgestellt in Raum 8 – Martin Johann Schmidt, Barockmaler aus Krems