Die Künstlerin Judith Zillich verbindet in dieser Ausstellung Aspekte der traditionellen Ikonenmalerei mit ihrer persönlichen, zeitgenössischen Perspektive.
Angeregt durch einen Studienaufenthalt in der Ukraine (2018) betont ihre Herangehensweise die Präzision und Symbolik der Ikonenmalerei, bei der Gesichter nach geometrischen Schablonen und den Prinzipien des goldenen Schnitts konstruiert werden. In der seit Jahrhunderten tradierten Technik der Eitempera-Malerei bannt sie nun eine neue, zeitgemäße Deutung des Frauenbildes und der Mutter-Kind-Beziehung auf Papier.
Im Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters werden außerdem zwei Plastiken der Künstlerin zu sehen sein, die mit historischen Madonnenskulpturen in Dialog treten.
Judith Zillich spielt mit tradierten Symbolen, um neue Ausdrucksformen zu schaffen, die sowohl die ursprüngliche Form respektieren als auch eine zeitgemäße Interpretation ermöglichen.
Judith Zillich, geboren 1969 in Graz. Sie studierte von 1992 bis 1995 Philosophie an der Universität Wien und von 1994 bis 2000 Malerei an der Universität für Angewandte Kunst Wien und der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Für ihr Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Theodor-Körner-Preis (2000) und mehrere Auslandsstipendien, zuletzt 2023 für Albanien. Ihre Werke wurden international ausgestellt, etwa im Kulturzentrum bei den Minoriten (Graz, 2021) und im Egon Schiele Art Centrum (2020/21).