„Mit meditativer Geduld, großer Sorgfalt und Präzision reiht sie eins an das andere, färbt es mit Buntstiften oder Ölkreiden und entwickelt Serien, als müsste sie sich in einen anderen Zustand versetzen, um die ideale Form zu finden, um die Unendlichkeit der Möglichkeiten aufzuzeigen.“ (Christiane Krejs)
Michaela Hofmann-Göttlicher ist dem textilen Bildgedanken verpflichtet. Papierreste, altes Verpackungsmaterial, Ausstellungsflyer oder Broschüren werden in den Händen der Künstlerin zu feingliedrigen Collagen und filigranen Papierobjekten. Das an textile Gewebestrukturen erinnernde Moment der Wiederholung ist fixer Bestandteil ihrer Arbeiten. So entstehen in akribischer Anordnung aufwändige Sequenzen, die – je nach Blickwinkel - unterschiedlichste Wahrnehmungen von Farbe und Form bei den Betrachter:innen erzeugen. Die strenge Serialität, die Hofmann-Göttlichers Werken zu Grunde zu liegen scheint, wird durch geringe Abänderungen unterbrochen. Mithilfe kaum merkbarer Variationen in wiederkehrenden Fragmenten erzeugt die Künstlerin Vielfalt bei gleichzeitiger Homogenität und betont so die Qualität ihrer Materialien. Farbe, Licht und Struktur werden zu charakteristischen Gestaltungselementen ihrer Arrangements, die gleichmäßig, aber nie steril wirken. In der galeriekrems zeigt Michaela Hofmann-Göttlicher eine Auswahl ihrer Werke, die sich in ihrer Dreidimensionalität zwischen Objekt und Bild bewegen. Dabei stehen nicht nur das Zerteilen, sondern vor allem auch das Verdichten und somit eine komplette Neuinterpretation durch das Zusammenfügen simpler Papierreste im Vordergrund ihrer Kunstwerke.
Michaela Hofmann-Göttlicher (*1970 in Krems an der Donau), lebt und arbeitet in Krems