Das Hauptmotiv der Künstlerin Susanne Schober ist der menschliche Körper. In Siebdrucken, Malereien und Fresken nutzt sie oftmals deformierte oder abstrahierte Körperdarstellungen als Projektionsflächen für zentrale Fragestellungen unseres Daseins. Schobers „Bodyparts“ sind fragmentierte, ja zerstörter Körper, die sich in unterschiedlichen Bildmedien manifestieren.
„Gemeint ist immer der eigene Körper, dessen Form und Verformung Geschehenes und Erspürtes transportiert und gesellschaftliche Zustände aufgreift.“ (Susanne Schober)
In der galeriekrems zeigt die Künstlerin Arbeiten, die in ihrer amorphen Formensprache Verbindungen zwischen der Natur und dem menschlichen – vor allem dem weiblichen – Körper aufzeigen. Körperfragmente, aufbereitet wie Schnittmuster aus Modemagazinen werden zu großformatigen, vielschichtigen Siebdrucken arrangiert. Der eigene Körper wird in Kombination mit unterschiedlichen Ornamenten und Mustern, sowie Pflanzendetails zur Landschaft. Entgegen der herkömmlichen Siebdrucklogik arbeitet die Künstlerin aber nicht in großen Auflagen, sondern macht jeden Druck zu einem Unikat, indem sie seriell arbeitet.
Zusätzlich zeigt Schober Fresken. Einige Arbeiten weisen Fehlstellen und bewusst in Kauf genommene „Schäden“ auf. Die gemalten Körperdarstellungen wirken – trotz der pastosen, fast lieblich-zarten Farbgebung - gebrochen und verletzlich. Ein Widerspruch, der sich auch in weiteren Freskenbildern fortsetzt, die die Künstlerin als Fragmente anordnet. Damit nähert sich Susanne Schober auch formal an die zahlreichen im Dominikanerkloster erhaltenen mittelalterlichen Freskendetails an. Für die Künstlerin sind diese Abbildungen Vorbild und Inspiration, weil sie in den meisten Fällen eben nicht mehr in ihrer Gesamtheit erkennbar sind und so für die aufmerksamen BeobachterInnen unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten eröffnen.
„Im Zentrum der künstlerischen Arbeiten steht immer der Mensch, genauer gesagt die Frau, die eigene Person, in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen und Machtverhältnissen, sowie die Wahrnehmung und die Rezeption der Wirklichkeit und der Umwelt.“ ((Susanne Schober)
Susanne Schober (*1960 in Spital/Semmering) lebt und arbeitet in Amstetten und Stadt Haag. Lange Zeit war sie zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Künstlerin und Kuratorin auch als Pädagogin engagiert.
Schober studierte an der Universität Wien und an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Außerdem: Postgraduate Studium am Institut für höhere Studien (IHS): Soziologie mit Schwerpunkt Arbeitsmarktforschung und Geschlechterdifferenz. Seit 1989, umfangreiche Ausstellungstätigkeit. Zusätzlich initiiert Susanne Schober Kunstprojekte, Symposien und Festivals wie das Urban Art Festival Amstetten und ist vor allem im Bereich der Druckgrafik engagiert. 2023 erhielt sie den Kunstpreis der Stadt Amstetten.
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