Geschichte

Der Göttweigerhof, 1083 erstmals urkundlich erwähnt, diente als Wirtschaftshof des Benediktinerstiftes Göttweig. Vor 250 Jahren lieferten hier über 300 Bauern aus 79 Ortschaften ihre Abgaben und Zehente für das am anderen Donauufer gelegene Kloster ab. Der Göttweigerhof wurde 1839 verkauft und Anfang der 1980er-Jahre für Wohnzwecke revitalisiert. 
 

Die Kapelle – ein frühgotisches Meisterwerk

Anfang des 14. Jahrhunderts wurde über der Hofeinfahrt eine Kapelle mit Oratorium eingebaut und mit einem achtseitigen Turmaufsatz versehen. Die Kapelle war der Heiligen Maria geweiht. Aus der Zeit um 1305/1310 haben sich die künstlerisch sehr anspruchsvollen Wandmalereien in Vorraum, Oratorium und Kapelle erhalten: Sie zählen zu den bedeutendsten Beispielen frühgotischer Wandmalerei in Österreich.

Der zweijochige Vorraum mit Kreuzgratgewölbe und tiefen Sitznischen ist mit Blatt- und Blumenornamenten, Fabeltieren und gemalten Architekturdetails ausgestaltet. Die Malereien widmen sich dem Leben des heiligen Matthias.

Durch ein Spitzbogenportal mit spätgotischer Schmiedeeisentür gelangt man in den einjochigen Kapellenraum mit 5/8-Chorschluss und mehreren spitzbogigen Sitznischen. Hier dominieren Motive aus dem Marienleben, Heiligendarstellungen und Szenen aus dem Alten Testament.

An die Kapelle schließt das zweijochige Oratorium mit Kreuzrippengewölbe, zwei rundbogigen Sitznischen und Sehschlitz zum Altar an. Die Fresken zeigen Christus als Schmerzensmann und Weltenherrscher sowie einen knienden Bischof, den heiligen Altmann von Passau, der das Kirchenmodell von Göttweig der thronenden Maria mit Kind übergibt.

Die Göttweigerhofkapelle kann individuell besichtigt werden

Göttweigerhofkapelle